Affenpocken: Das sollten Eltern wissen

13. Mrz 2023 | Infektionskrankheiten, Krankheiten

Nachdem Covid die ganze Welt auf Trab hielt, versetzte die Meldung, dass es weltweit zu Ausbrüchen der Affenpocken kommt, die Menschen in Angst und Schrecken. Groß war die Sorge, dass die nächste Pandemie der noch nicht ganz ausgestandenen folgen wird. Und auch die Medien trugen zu einer Panik bei, in dem die Schlagzeilen künstlich dramatisiert wurden. Doch was ist das Monkeypox Virus eigentlich genau? Wie wird es übertragen und welche Symptome treten auf? Damit du bei der nächsten Schreckensmeldung über die Affenpocken einen kühlen Kopf bewahren kannst, habe ich die wichtigsten Informationen für dich in diesem Artikel zusammengefasst.

Affe

Was sind Affenpocken – Krankheitsbild und Symptome

Affenpocken sind eine seltene Viruserkrankung, die vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragen werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten, aber möglich, insbesondere bei sexuellem Kontakt. Affenpocken werden durch das Affenpockenvirus Orthopoxvirus simiae, auch Monkeypox virus, MPXVgenannt, ausgelöst. Es wurde zuerst bei Affen festgestellt, wodurch der Name letztlich auch entstand. Die Affenpocken gehören zur Familie der Pocken, sind aber nicht so infektiös und verlaufen auch milder, in der Regel heilt die Infektion von allein aus.

Pocken

Wo kommen Affenpocken vor?

Sie sind bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Bis 2022 wurden außerhalb Afrikas nur einzelne importierte Fälle nachgewiesen. Im Mai 2022 wurden dann, unter anderem auch in Deutschland, Fälle ohne Reiseanamnese in entsprechenden Gebieten registriert. Eine mögliche Übertragung durch sexuelle Kontakte mit Menschen, die sich zuvor in Afrika aufgehalten haben, liegt im Rahmen der Möglichkeit..

Wie werden Affenpocken übertragen?

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nur durch engen, meist sexuellen, Kontakt möglich. Als Eintrittspforte dienen häufig kleinste Hautverletzungen und die Schleimhäute. Auch eine Übertragung über kontaminierte Gegenstände ist möglich, daher ist eine gute Hygiene wichtig. Eine Übertragung ist schon beim Auftreten von unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf-, oder Gliederschmerzen möglich und ist solange möglich, wie die Symptome der Infektion anhalten. Meist handelt es sich hier um einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen. Eine Impfung speziell für Affenpocken gibt es nicht, jedoch bietet eine Impfung gegen die echten Pocken auch Schutz gegenüber den Affenpocken. Ansonsten sollte der Kontakt zu infektiösen Körperstellen vermieden werden (bis der Schorf abgefallen ist) und auf eine gute Hygiene geachtet werden.

Affenpocken

Symptome und Verlauf der Mpox Viren

Die meisten Infektionen verlaufen mild und heilen von alleine aus. Selten können schwere Verläufe auftreten. Symptome dabei sind zu Beginn:

  • Fieber
  • Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen
  • geschwollene Lymphknoten.

Einige Tage später entwickeln sich Hautveränderungen, welche die Stadien vom Fleck bis zur Pustel (Macula, Papula, Vesikula und Pustula) durchlaufen und letztlich nach etwa zwei bis vier Wochen verkrusten und abfallen. Es können aber auch schwere Verläufe auftreten, insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem.

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Wie werden Affenpocken behandelt?

Meist ist keine Behandlung nötig, es können aber bei Bedarf Symptome begleitend behandelt werden. Für schwere Verläufe wurde vor kurzem in der EU das Medikament Tecovirimat zugelassen. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, ist eine Behandlung mit Antibiotika wirkungslos. Bei Verdacht auf eine Infektion, auffälligen Hautveränderungen oder dem Risiko nach sexuellem Kontakt solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Quarantäne Affenpocken

Wie wahrscheinlich ist eine Infektion in Deutschland?

Das Robert Koch Institut schätzt die Gefahr einer Infektion aktuell als gering ein. In Deutschland sind erstmals im Mai 2022 Fälle von Affenpocken diagnostiziert worden. Mit Stand 29.11.2022 sind 3.671 Affenpocken-Fälle aus allen 16 Bundesländern ans RKI übermittelt worden.

Das Risiko ist, besonders für Kinder gering, du musst dir also keine Sorgen machen. Bei Fragen und dem Verdacht auf eine Infektion ist aber natürlich dein Kinderarzt oder deine Kinderarzt immer der oder die richtige Ansprechtpartner*in. Eine erneute Pandemie ist aber bislang unwahrscheinlich. Ich hoffe, mit den von mir gesammelten Informationen konnte ich dir ein bisschen mehr Sicherheit in dieser instabilen Zeit geben.

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